Vortrag
Die Entwicklung von bleifreien Schleifkontakten auf Basis von Bronze-Graphit-Verbundwerkstoffen durch Pulverspritzgießen
Donnerstag (06.07.2017) 10:50 - 11:10 Uhr Bestandteil von:Schleifkontakte werden konventionell im Pressverfahren hergestellt. Durch die Verwendung des Pulverspritzgießverfahrens (PIM) als Herstellungsmethode können komplexe Bauteile endkonturnah, kostengünstig und großserientauglich erzeugt werden. Die PIM-Prozessroute besteht aus folgenden Teilschritten: Pulveraufbereitung, Compoundieren, Spritzgießen, Entbindern und Sintern. Zur Entfernung des Binders wird häufig ein zweistufiger Prozess aus Lösungsmittelentbinderung und thermischer Entbinderung angewendet.
Im vorliegenden Beitrag wird zunächst die Eignung der pulvermetallurgischen Verfahren Pulvermischen und mechanisches Legieren zur Bereitstellung von Bronze-Graphit-Pulvermischungen für das Compoundieren und Spritzgießen von Schleifkontakten aufgezeigt.
Zur Aufbereitung von spritzgießfähigen Formmassen ist die Verwendung eines geeigneten Binders von zentraler Bedeutung. Für diesen Zweck wurden zwei gebrauchsfertige Bindersysteme eingesetzt und evaluiert.
Die wesentliche Herausforderung der Prozessroute besteht darin, alle Parameter der Teilprozesse auf eine schädigungsfreie Entbinderung und Sinterung der spritzgegossenen Formteile abzustimmen. Erste Ergebnisse zum Einfluss des verwendeten Graphitgehaltes, des Binderanteils sowie der Entbinderungs- sowie Sinterparameter werden vorgestellt und diskutiert.
Zur Ermittlung von Verschleißeigenschaften der bleifreien PIM-Schleifkontakte im Vergleich zu konventionell hergestellten gepressten Kontakten sind anwendungsrealistische Dauerversuche auf einem Verschleißprüfstand vorgesehen.